Allgemein
Das Hans-Jürgen Papier Inn wurde am 11. Juli 2012 von zwölf Studenten als drittes deutsches Inn der internationalen Juristenvereinigung und Honor Society Phi Delta Phi an der juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München gegründet und am 15. Oktober 2012 auch offiziell vom internationalen Council in Washington bestätigt.
Angespornt vom Vorbild der Inns an der Bucerius Law School in Hamburg und insbesondere der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen hatten es sich die Gründungsmitglieder (allen voran Maximilian Schott, Marc Wiesner, Dominik Henn und Paco S. Orengo) zum Ziel gesetzt, den Wahlspruch “to promote a higher standard of professional ethics and culture in this and other law schools and in the profession at large” auch an Deutschlands größter juristischer Fakultät mit Leben zu erfüllen.
Wir sind der Überzeugung, dass die elementaren Begriffe von Phi Delta Phi, den “Friends of Justice and Wisdom”, welche seit mehr als 140 Jahren in den USA gelebt werden, auch die für unsere heutige Gesellschaft in Deutschland – und hierbei insbesondere für den Berufsstand der Juristen – zentrale Bedeutung besitzen, und ihnen dennoch oftmals vielerorts zu wenig Bedeutung beigemessen wird.
Gerade im späteren Tätigkeitsfeld unserer Mitglieder, von welchen – in welchem Bereich auch immer – der Großteil bedeutende Entscheidungen zu treffen haben wird, welche nicht zuletzt auch oft das Leben ihrer Mitmenschen beeinflussen, spielen Werte wie insbesondere Gerechtigkeit eine gewichtige Rolle. Unserer Auffassung nach setzt eine gerechte Entscheidung denknotwendig jedoch eine umfassende Sachkenntnis über den der Entscheidung zugrunde liegenden Sachverhalt und der entsprechenden Wertungen voraus.
Hierauf fußt der zweite Grundpfeiler von Phi Delta Phi: der Gedanke der Weisheit. Die beiden Begriffe stehen somit nicht separat; vielmehr bedingt das Wissen bzw. die Weisheit den Grundgedanken der Gerechtigkeit. Daher sind die Mitglieder des Inns bestrebt, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit Studenten und Referendaren an der LMU zu vernetzen und so eine Plattform für Dialog und Weiterbildung ihrer Mitglieder zu bilden.
Die Mitglieder des Inns verstehen Gerechtigkeit jedoch nicht lediglich als abstraktes Gut, welches gegebenenfalls einmal in der Zukunft relevant werden könnte, sondern sind sich ihrer privilegierten Stellung durchaus bewusst. Als Studenten an einer der besten Universitäten Europas, in der wahrscheinlich schönsten Stadt der Welt, oftmals unterstützt durch Stipendien großer Begabtenförderungswerke oder anderer Institutionen fühlen sich die Mitglieder verpflichtet, der Gesellschaft, welcher sie all dies zu verdanken haben, nun auch ihrerseits etwas zurückzugeben und ihr das in Studium und Praxis erworbene Wissen durch Dienst an der Gemeinschaft zugute kommen zu lassen.
In einer 140 Jahre alten Tradition benennen sich die Inns von Phi Delta Phi nach einer bekannten Persönlichkeit, welche die Ideale der Vereinigung repräsentiert und welche den Mitgliedern fachlich und ethisch als Vorbild dient.
Tragen die einzelnen Inn in Amerika vornehmlich Namen von renommierten Bundesrichtern und Senatoren, standen für die ersten beiden Inns in Deutschland die ehemaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog sowie Dr. iur. Dr. h.c. mult. Richard Karl Freiherr von Weizsäcker Pate.
Unsere Mitglieder sind sehr stolz, als Namenspaten den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier, gewonnen zu haben. Mit dem bis 2012 an der Fakultät wirkenden Papier konnte eine Persönlichkeit für unsere Idee begeistert werden, welche nicht nur die deutsche Einigungs- und Nacheinigungsgeschichte sowie die im Rahmen der europäischen Einigung zu determinierenden Grundrechtsstandards in der Bundesrepublik federführend mitgeprägt hat, sondern welcher sich darüber hinaus immer noch sehr mit der Universität und der Fakultät verbunden fühlt und daher den Mitgliedern jederzeit mit Rat und Tat unterstützend bei der Verwirklichung ihrer Projekte zur Seite steht. Hierfür gebührt ihm unser aller Dank!
Während seiner Zeit als Verfassungsrichter auf Grund seiner oftmals offen geübten Kritik an Entscheidungen von Bundesregierung und Bundestag von den Medien als “Bändiger der Politik” bezeichnet, steht Professor Papier als Sinnbild für gelebte unbeeinflussbare Selbstreflexion und Willensstärke im Angesicht wichtiger Entscheidungen als Vorbild für unsere Mitglieder, wie auch er unbeirrt den eigenen Weg zu gehen und hierbei nur seinem Gewissen zu folgen!
Vorteile einer Mitgliedschaft
- Lebenslange Mitgliedschaft in der ältesten und renommiertesten Juristenvereinigung amerikanischen Ursprungs (“Phi Delta Phi”)
- Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen diverser Workshops und Vorträge zu praxisrelevanten Themen
- Training von Präsentationstechniken
- Mitgestaltung juristischer Aktivitäten an der LMU München
- Organisation von Vorträgen mit namhaften und renommierten Experten
- Kontakt und Austausch mit engagierten Studierenden, Referendaren, Doktoranden, Universitätsprofessoren, Partnern renommierter Sozietäten, Vertretern aus Justiz, Industrie und Politik
- Aufbau bzw. Erweiterung eines persönlichen Netzwerks
- Intensiver Austausch mit dem Richard von Weizsäcker Inn an der Universität Tübingen, dem Roman Herzog Inn der Bucerius Law School in Hamburg und dem Michael Hoffmann-Becking Inn an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a.M.
- Intensiver Austausch mit amerikanischen und internationalen studentischen Gruppen
- Hilfreiche Kontakte für Praktika oder Auslandsstationen
- Zugriff auf das internationale Mitgliederverzeichnis von Phi Delta Phi
- Möglichkeit, sich für die begehrten Balfour-Stipendien zu bewerben – jährlich werden bis zu 4 Stipendien i.H.v. je $3.000 an Mitglieder ausgelobt
- Teilnahmemöglichkeit an der regelmäßig in den USA stattfindenden “Convention”, zu welcher alle Mitglieder weltweit eingeladen werden
Unser Vorstand
Die Magistra steht dem Inn vor und ist somit „primus inter pares“. Sie ist für die Ausrichtung des Inn während der Amtszeit verantwortlich. Die Magistra beruft die Vorstandssitzung ein und leitet die Sitzung. Bei Unstimmigkeiten innerhalb des Vorstandes hat ihr Wort besonderes Gewicht.
Unsere Ehrenmitglieder
Das Hans-Jürgen Papier Inn ist stolz darauf, neben Namenspate Prof. Papier nun auch erste weitere Ehrenmitglieder begrüßen zu dürfen. Wir erhoffen uns, durch die Unterstützung von Seiten unserer Ehrenmitglieder den Austausch zwischen Studenten, Referendaren, Doktoren und der Praxis zu fördern. Es entstehen besondere Veranstaltungen und ein starkes Netzwerk, von dem unsere Mitglieder, Förderer und andere Interessierte profitieren können.
Titel
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Position |
Dr. Tilman Götte | Ehrenpräsident der Bundesnotarkammer
Präsident der Notarkasse A.d.ö.R
Vizepräsident des Rates der Notariate der Europäischen Union
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Dr. Karl-Ludwig Kley | Vorstandsmitglied der Lufthansa AG 1998-2006
Vorstandsvorsitzender der Merck KGaA
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Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier | Präsident des Bundesverfassungsgerichts 2002 – 2010
Namenspate Phi Delta Phi München
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Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Claus Roxin | Professor für Strafrecht an der Universität Göttingen 1963 – 1971
Professor für Strafrecht an der Universität München 1971 – 1999
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Dr. Theo Waigel | Bundesminister der Finanzen 1989-1998
CSU-Vorsitzender 1988 – 1999
Ehrenvorsitzender der CSU |
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
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Bundesministerin der Justiz 1992-1996, 2009-2013 |
Prof. Dr. Steffen Schlinker
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Professor für Bürgerliches Recht an der Universität Greifswald |
Harald Zankl
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Rechtsanwalt und Steuerberater
Als Steuerberater für unseren Verein tätig |